Nach fast einem Jahrzehnt mit wenig bis gar keinen großen Produktfortschritten in der Gebäudereinigung waren die letzten Jahre entscheidend für die Entwicklung der Branche.
In dieser kurzen Zeit habe ich einen großen Wandel bei der Herangehensweise der Hersteller an autonome Lösungen erlebt, aber auch beim Interesse der Kunden und der Bereitschaft der Branche, auf jeder Ebene hochmoderne Reinigungslösungen einzusetzen.
Für die Zukunft können wir erwarten, dass sich Autonomie in Phasen entwickelt. Diese Entwicklung wird in Übereinstimmung mit dem ursprünglich von der IDC-Gemeinschaft konzipierten „Rahmenwerk der autonomen Reife“ erfolgen.
Die einzelnen Phasen dieses Rahmenwerks umfassen:
1. Operativ: Autonome Lösungen sind auf einzelne Aufgaben ausgerichtet, beschränkt auf ein physikalisch definiertes Betriebsgebiet und verfügen über keine Systemintegration.
2. Funktional: Autonome Lösungen arbeiten in einem logisch definierten Bereich und können Hindernisse erkennen, sind aber noch nicht in das System integriert.
3. Ausgerichtet: Autonome Lösungen arbeiten immer noch nur in einem bestimmten Bereich, sind jedoch kollaborativer und integrieren sich in IT-Systeme, jedoch nicht in Gebäudesysteme.
4. Integriert: Autonome Lösungen navigieren durch ein gesamtes Gebäude, kommunizieren mit anderen angeschlossenen Geräten, einschließlich Gebäudesystemen.
Ich glaube, dass wir uns derzeit in der operativen Phase befinden.
Hersteller entwickeln automatische Reinigungslösungen, die in der Lage sind, einen definierten Raum wie angewiesen zu reinigen – und einzelne „First-Mover“-Kunden investieren ihre Zeit und Ressourcen in diese Lösungen, um mehr zu lernen und bereit zu sein für die integrierten Lösungen und Entwicklungen, die kommen werden.
Meiner Erfahrung nach gehören zu diesen innovationsfreudigen Anwendern auch Fertigungs- und Lagerbetriebe, die mit der Automatisierung bereits vertraut sind – etwa mit Geräten, die Produkte montieren oder Waren bewegen.
Ich würde auch erwarten, dass Kunden in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen und Einzelhandel zu den nächsten Anwendern gehören, da es sich um Branchen handelt, in denen Produktivitätssteigerungen und Kostensenkungen durch autonome Reinigungslösungen leicht erreicht werden können.
Die übrigen Kunden werden höchstwahrscheinlich warten, bis die autonomen Lösungen weiter fortgeschritten sind.
Bis die Lösungen kollaborativer sind, bis Menschen und Maschinen einander leicht unterstützen können – und bis Best Practices entwickelt wurden, um autonome Lösungen in den täglichen Reinigungsbetrieb zu integrieren.
Jeden Tag werden technologische Fortschritte in einer Reihe anderer Sektoren gemacht.
Diese Fortschritte werden letztlich auch den Herstellern autonomer Reinigungslösungen zugute kommen und die Branche insgesamt zu einer vollständigen Integration bewegen.
Wann das passieren wird – und wie schnell sich die Industrie dann anpassen wird – ist noch offen.
Einige schätzen, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre rund 25 Prozent des gesamten Maschinenparks von größeren Gebäudereinigern autonom sein wird.
Persönlich glaube ich, dass wir wahrscheinlich fünf bis zehn Jahre von einer Reifephase entfernt sind, in der die Vorteile vollständig integrierter autonomer Lösungen erkannt und genutzt werden, die mit anderen Maschinen, Geräten und sogar Gebäuden kommunizieren können.
Es ist jedoch beeindruckend und ermutigend, dass bereits heute fast 20 Prozent der Kunden sagen, dass sie Erfahrung mit autonomen Bodenreinigungsgeräten haben.
Das ist eine beträchtliche Anzahl von Kunden, die bereits in diesem frühen Stadium die Vorteile der Autonomie nutzen möchten.
Ich glaube, dass dies zu einem großen Teil auf die Wirtschaftlichkeit zurückzuführen ist.
Gebäudereiniger und andere Kunden sehen sich einem zunehmenden Druck ausgesetzt, ihr Geschäft zu optimieren: Kosten zu reduzieren, die Produktivität zu verbessern, Arbeitskräftemangel zu überwinden, das Niveau der Sauberkeit innerhalb ihrer Einrichtungen voranzubringen, die Sicherheit für Mitarbeiter, Bewohner und die Einrichtungen selbst zu verbessern und sich von ihren Mitbewerbern abzuheben.
Unabhängig von ihrer Motivation im Einzelnen scheinen Kunden den Wunsch zu haben, auf Innovationen zu drängen, die sich auf ihre Arbeitsdynamik, ihre Reinigungsprozesse und ihre Geschäftsmodelle auswirken.
Und die Hersteller scheinen bereit zu sein, der zu erwartenden Nachfrage zu entsprechen. Sie arbeiten mit geradezu halsbrecherischer Geschwindigkeit an der Entwicklung autonomer Reinigungslösungen, die im Umfeld der gewerblichen Reinigung funktionieren, sich in ihre Einrichtungen integrieren und das Versprechen realisieren, den Geschäftserfolg zu fördern.
Wer weiß also? Vielleicht müssen wir hinsichtlich der autonomen Reinigung alles Bestehende vergessen, uns gut anschnallen und bereit machen, die Branche zu verändern.
Dieses Blog-Posting wurde verfasst von:
Annika Jeppesen
Global Customer Insight Manager
